Naturstein im Garten
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Die Kunst der Fuge:
Stein im Garten erzeugt Spannung
Die Arbeit hat sich gelohnt! Wo zuvor eintönig Rasen
wuchs, schlängelt sich nun ein buntes Pflaster trittfest und kunstvoll verlegt
durch üppig blühende Beete. Am Teichrand glitzern kleine, rundgeschliffene
Kiesel und am Lieblingsplatz erinnern die sandfarbenen, großen Steinblöcke an
den letzten Urlaub im Süden. Auch an kühlen und windigen Abenden sitzt man hier
herrlich geschützt. Vor allem Natursteine führen im romantischen Garten Regie:
Sie tragen geheimnisvolle Namen wie Gneis, Syenit oder Porphyr und üben eine
Faszination aus, die getragen ist von ihrer Schlichtheit, Schönheit und
Dauerhaftigkeit. Manche Gesteinsarten, wie Granit, gibt es schon länger als 300
Millionen Jahre!
Naturstein kann so schön sein!
Damit aus einem Garten ein steinreicher Traumgarten
wird, braucht es allerdings Erfahrung, Know-how und die richtige Technik. Erst
dann fügen sich Stein an Stein zu einem kunstvollen Ganzen, das stabil und auch
langlebig ist. Ein Grund mehr, Naturstein zu verwenden! Unterschiedlichste
Schattierungen, Oberflächen- sowie Kantenstrukturen und Farben geben dabei
jedem einzelnen Naturstein seinen individuellen Charme. Im Laufe der Jahre
gewinnen sie mit ihrer natürlichen Patina sogar noch mehr an Charakter. Gewusst
wie, lässt sich Naturstein vielseitig einsetzen: Wir als Landschaftsgärtner bauen aus
Steinen Stützmauern, Sitzmäuerchen und Umfriedungen, dazu Treppen, Wege und
Terrassen oder sie verwenden sie als Trittsteine oder Findlinge. Die Wahl der
Gesteinsart ist dabei nicht nur Geschmackssache, auch die jeweiligen
Witterungsverhältnisse wollen bedacht sein. Für die meisten Gebiete in
Deutschland eignen sich aufgrund typischer Temperatur- und Wetterschwankungen
vor allem Granit, Quarzit und Basalt. Besonders harmonisch und urwüchsig wirken
im Garten auch die in freier Natur vorkommenden Steine aus der jeweiligen Region.
Wie man sich´s pflastert, so geht man
Das Anlegen befestigter Flächen trennt den Laien vom
Profi: Steinarbeiten sind ein gefragtes Element der Gartenkunst! Schon bevor es
richtig losgeht, muss einiges bedacht werden: Welche Voraussetzungen bringt der
Garten mit sich? Ist er eben oder gibt es Gefälle? Wie ist er bepflanzt? Soll
der Wegebelag in gebundener oder ungebundener Bauweise erfolgen? Welcher
Belastung soll das fertige Pflaster standhalten? Ein Belag aus Naturstein ist
belastbar, aber auch aus Betonstein sowie aus Pflasterklinker lassen sich
befahrbare Wege bauen. Es gibt unzählige Verlegeweisen und der Fantasie sind so
gut wie keine Grenzen gesetzt, um attraktive Muster zu gestalten. Allerdings
gibt es auch einige echte Klassiker: Ein gängiges Muster, etwa für den Weg vom
Haus zum Gartenschuppen, ist der so genannte Römische Verband. Hierfür setzen
Landschaftsgärtner Platten unterschiedlicher Größe aneinander, wobei sie darauf
achten, dass eine durchgehende Fuge nicht mehr als drei Platten berührt.
Das Ergebnis ist ein rustikal anmutender Weg – perfekt für einen üppig
blühenden Garten mit vielen verschiedenen Stauden und Gehölzen. Im Gegensatz
dazu gibt der Reihenverband aus gleich großen Platten dem Garten einen eher
modernen Charakter und wirkt je nach Material wunderbar edel als Boden einer
großzügig bemessenen Terrasse. Andere klassische Pflasterverbände sind das
Bogenpflaster, bei dem Fachleute mehrere Kreisbögen mit gleichem Radius
übereinander anordnen, oder die Kreispflasterung. Was passt, entscheiden
letztlich auch Garten und Haus, denn alle Steinbauten sollten ins Gesamtbild
passen – das zu erkennen und in eine individuelle Gartengestaltung zu
übersetzen ist eine Herausforderung, die wir Landschaftsgärtner souverän meistern.